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Zitat zum Sonntag_Rebecca Solnit: Hoffnung in der Dunkelheit. Unendliche Geschichten – wilde Möglich


«Die Lehre von Ursache und Wirkung geht davon aus, dass die Geschichte vorwärts marschiert, doch die Geschichte ist keine Armee. Sie ist ein seitwärts krabbelnder Krebs, ein Tropfen weiches Wasser, das einen Stein aushöhlt, ein Erdbeben, das jahrhundertelang aufgestaute Spannungen löst. Manchmal inspiriert eine einzelne Frau eine ganze Bewegung, oder ihr Worte tun es Jahrzehnte später; manchmal verändern einige wenige leidenschaftliche Menschen die Welt; manchmal setzen sie eine Massenbewegung in Gang, und Millionen verändern die Welt; manchmal werden diese Millionen von der gleichen Empörung oder dem gleichen Ideal zum Handeln bewegt, und Veränderungen brechen wie Wetterumschwünge über uns herein. Alles, was diese Transformationen miteinander gemein haben, ist, dass ihr Ursprung in der Vorstellungskraft, in der Hoffnung liegt. Hoffen heisst, sein Glück versuchen. Es heisst, auf die Zukunft setzen, auf seine Wünsche und Sehnsüchte, auf die Möglichkeit, dass ein offenes Herz und Ungewissheit besser sind als Trübsinn und Sicherheit. Hoffen ist gefährlich, und doch ist es das Gegenteil von Angst und Furcht, denn leben heisst, etwas riskieren.»

S. 13

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