Übersetzung: Nadine Helm und Annett Zupke
arbor Verlag: 2020
«Scham entspricht dem unschuldigen Wunsch danach, geliebt zu werden - der Zuneigung würdig zu sein und dazuzugehören. Wir alle werden mit dem Wunsch geboren, geliebt zu werden. Wenn wir es schaffen, dass uns als Kleinkindern diese Liebe zuteilwird, erhalten wir alles, was wir brauchen - Nahrung, Kleidung, Unterkunft und Verbundenheit. Aus als Erwachsene brauchen wir einander noch zum Überleben - beispielsweise um Kinder grosszuziehen und uns selbst vor Gefahren zu schützen. Scham ist das Gefühl, dass mit uns etwas grundlegend falsch wäre, das uns für andere als inakzeptabel oder unliebsam erweisen würde. Einer der Gründe, weshalb Scham so intensiv erlebt wird, liegt eben darin, dass es sich so anfühlt, als stünde unser Überleben auf dem Spiel.»
S. 203
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