C.H. Beck Verlag, 2009.
«Und doch hängen wir an diesen Dingen. Wir wollen in der Lage sein zu begreifen. Wir brauchen die Vorstellung von jenem ersten Humanoiden in Nordamerika, obwohl wir ihn nie finden werden; wir brauchen einfach jede Menge Vorfahren als Last auf unserem Rücken. Manchmal haben wir das Gefühl, es sei unmöglich, den Weg in die Zukunft anzutreten ohne eine solche Bürde hinter uns, ohne dieses Gewicht, das auf uns lastet und uns beständig macht, selbst wenn es nur ein eingebildetes Gewicht ist. Und je beängstigender die Zukunft ist, je komplizierter sie uns erscheint, umso mehr suchen wir Beständigkeit in der Beschäftigung mit der Vergangenheit. Ich schaute meinen Vater (…) an, und empfand eine unglaubliche Erleichterung. Eigentlich war es gar nicht so wichtig, und doch empfand ich es so, in meinem unlogischen, unergründlichen Herzen. Ich war froh, diesen echten, atmenden Menschen zu haben, auf der langen Strasse, die hinter mir lag. Und ich war froh zu wissen, dass es ihn gab.» S. 482
Willie Upton hat im Liebeskummer versucht, die Frau ihres Liebhabers über den Haufen zu fahren; sie denkt, dass sie schwanger ist; sie weiss nicht, ob sie zu ihrem Studium zurückkehren kann. Also: Zurück zu Mama, verstecken in der Stadt, aus der sie kommt, in der sich nie etwas ändert. Doch das Monster, über das sich viele Legenden ranken, wird aus dem See geborgen und während Biolog*innen sich daran machen, dessen Geheimnis zu lüften, lenkt sich Willie damit ab, die verschwiegene Identität ihres Vaters aufzudecken. Und dabei verändert sich alles, während alles gleich bleibt. Kleinstadt eben.
Für Liebhaber*innen von
# Tiefseeungeheuern
# Kleinstädten im Nirgendwo
# kriminologischer Ahnenforschung
Comments