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Miniatur_Jarka Kubsova: Marschlande


«Wieso wusste sie nichts von all den Frauen? Ihren Leben, ihren Kämpfen? Sie sah sie Böden schrubben, Fenster polieren, Essen kochen, Kinder halten, sie verfluchen, sich nach ihnen sehnen. Sie sah sie träumen, sich für etwas begeistern, sie sah ihre Leidenschaften, sie sah sie etwas anstossen, etwas riskieren, etwas unternehmen, und dann sah sie, wie das Feuer verlöschte, vielfach gelöscht wurde. Sie sah die Frauen ihre Träume aufgeben. Sie sah sie weinen, sich durchbeissen, nach sich selbst suchen, sich wehren, scheitern, enttäuscht werden, getötet. Sie sah sie verstummen und wie alles wieder von vorne begann. Weil die jeweils eine nichts von der davor wusste. Nichts von dem, was sie bereits erkämpft hatte, welche Wege sie gegangen war, was schon erreicht war. Und so ging es immer weiter. Es war ein Kreis.»

S. 134


Abelke lebt um 1600, Britta um 2000 – es trennen sie Jahrhunderte, aber keine Welten. Während das Land nimmt und gibt, das Wasser kommt und geht, stellen sich die Frauen die gleichen Fragen: Wie kann ich Land einnehmen? Wie kann ich mein Haus und die Felder bestellen? Wie kann ich mein Leben gestalten? Wovon darf ich träumen?

Und auch wenn das Land nicht besessen werden kann, gibt es hier doch ein Erbe: die Erfahrungen und das Wissen anderer Frauen, die vor uns waren.


Für Liebhaber*innen von

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