«DIES IST EIN WEIBLICHER TEXT.
Dies ist ein weiblicher Text, erdacht beim Falten der Kleidung anderer. Ich trage ihn bei mir im Geist und er wächst, allmählich und sacht, während meine Hände Tausende Pflichten verrichten.
Dies ist ein weiblicher Text, entstanden aus Schuld und Begehren, verwoben mit einem Soundtrack von Kinderreimen aus Zeichentrickfilmen.
(…)
Dies ist ein weiblicher Text, der auch ein Caoineadh ist: ein Trauergesang und Klagelied, eine Hymne, ein Choral und eine Totenklage. Stimm ein.» (S. 11f, Anfang)
Ein Buch, das aus Listen entsteht. Ein Buch, das regelrecht geboren wird – nicht nur aus dem Geist, sondern aus einem weiblichen Körper. Getränkt von Milch, jede Seite. Eiblin Dubh Ni Chonaill schreibt 1773 eine Totenklage, ein wütendes Klagelied um den Verlust ihres Mannes Art. Eine Dichterin im 21. Jahrhundert stillt ihr drittes Kind; erhofft, erwartet und gebiert das vierte Kind und spürt der Ballade nach. Macht sich auf die Suche nach den Spuren von Eiblin. Und findet: viele Lücken. Und bringt: das Lied zum Klingen. Eiblins Geist in Doireanns Kehle: So, dass wir einstimmen können in den weiblichen Text.
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