«Es gibt überhaupt nichts Gutes mehr dort, dachte ich. Immer gab es ein Problem, oder ich, die panische Hausmeisterin, suchte zu gründlich danach. (Dass ich das eine nicht vom anderen trennen konnte, machte mich verrückt.) Immer schien von irgendwoher schmutziges Wasser in die Wohnung zu sickern, immer war der Boden nass (Ausrutschen, Fluchen, Vorwürfe deswegen). Wenn ich gerade das Bad sauber gemacht hatte, waren plötzlich in der Küche Flecken, ich hatte es schon kommen sehen, aber gehofft, dass es nicht so sein würde, und vielleicht ein bisschen darauf gewartet. Der Schmutz verteilte sich. Der Schmutz verteilte sich, und das Geld war knapp.» (S. 130)
Wenn einer schon Siegfried heisst. Und als (Stief-)Vater alles ganz ritterlich für eine aus dem Weg räumt. Dann weiss man schon, dass dieses Gold nibelungisch verstrahlt ist. Und ganz richtig treffen wir auf einen Unbezwingbaren, um den sich alle herumdeformieren. Erst als er getroffen ist, wird der Blick frei auf die Verschiebungen, die Lücken, das Chaos, die Taten, die Ungeheuerlichkeiten. Und wenn man dann nochmals eine Runde gedreht hat, dann ist vielleicht sogar so etwas wie Leben möglich in all dem Schmutz.
Empfehlung für Liebhaber*innen von
# Nachkriegsfamiliengeschichten
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